BaSS-Tagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Schulpraktische Studien
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Das Projekt Lehr:werkstatt als Best-Practice-Beispiel für eine gelingende Mentorierenden-Mentee-Beziehung

Donnerstag, 14.09.2023 um 11:30 Uhr

 

Svenja, Kaiser

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Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Standortkoordinatorin Lehr:werkstatt
Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsinnovation
Universität Mannheim

 

Georg Matthias Schneider, Dr. 

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Geschäftsführer
Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsinnovation
Universität Mannheim

 

Alicia Schemm

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Studentische Hilfskraft
Zentrum für Lehrerinnen-und Lehrerbildung
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

 

Claudia Deisler-Buder

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Studienmanagement und Projekte
Zentrum für Lehrerinnen-und Lehrerbildung
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

 

Tanja Bross

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Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Philosophisch-Socialwissenschaftliche Fakultät
Universität Augsburg

Abstract

Das Projekt Lehr:werkstatt wurde im Schuljahr 2011/12 von der Eberhard von Kuenheim-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem bayerischen Kultusministerium, Lehrkräften und Studierenden initiiert und ist bis heute an vier universitären Standorten in Bayern etabliert. Seit Anfang 2022 nehmen – gefördert von der NEUMAYER STIFTUNG – insgesamt fünf baden-württembergische Standorte teil, mit Tübingen als zentraler Koordinationsstelle.

In der Lehr:werkstatt arbeiten eine Lehrkraft und ein*e Studierende*r als Tandem ein ganzes Schuljahr studienbegleitend und in Blockphasen zusammen. Ergänzt wird das Konzept durch die universitäre Begleitung der Studierenden sowie durch drei Kompetenzworkshops. Insbesondere der Prozess der Auswahl der Tandems wird als Gelingensfaktor des Praktikums betrachtet. Lehrkräfte und Studierende beantworten im Rahmen der Bewerbung Fragen zu den eigenen Erwartungen an die Zusammenarbeit und das gegenseitige Feedback. Im Kennenlerngespräch werden aus der Praxis abgeleitete Gelingensfaktoren besprochen. Die Reflexion des gemeinsamen Unterrichts, der Zusammenarbeit und der Weiterentwicklung der Studierenden ist im Praktikum fest verankert.

Eine vom Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München 2014 durchgeführte Begleitstudie hat ergeben, dass die Lehr:werkstatt den Studierenden einen realistischen Einblick in ihren späteren Berufsalltag ermöglicht, dass der unmittelbare Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis ihre Entwicklung fördert und dass die intensive Zusammenarbeit im Tandem sich durch eine gute Vertrauensbasis auszeichnet. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass längere Praktikumsphasen nicht zwingend zu mehr Kompetenzzuwachs führen, sondern dass die Gestaltung der Praxisphasen, das inhaltliche Verknüpfen der verschiedenen Phasen und deren Einbindung in die theoretische Ausbildung ausschlaggebend sind (Hascher & de Zordo, 2015). Essenziell für die Lernerfolge der Studierenden ist insbesondere die Betreuungsqualität (Führer & Cramer, 2020).

Die Lehr:werkstatt soll in diesem Beitrag als Best Practice Beispiel vorgestellt und vor dem Hintergrund des Forschungsstandes zu Mentorierenden-Mentee-Beziehung diskutiert werden. Wir möchten auch andere lehrkräftebildende Standorte für das Projekt begeistern. 

Literatur

  • Führer, F.-M.& Cramer, C. (2020). Qualität der Mentorierenden-Mentee-Beziehung in der schulpraktischen Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Empirische Validierung und Ausdifferenzierung. In K. Rheinländer & D. Scholl (Hrsg.), Verlängerte Praxisphasen in der Lehrerbildung: Spannungsfelder zwischen Theorie, Praxis und der Bestimmung von Professionalisierung (S. 331-350). Wiesbaden: Springer.
  • Hascher, T., & de Zordo, L. (2015). Langformen von Praktika. Ein Blick auf Österreich und die Schweiz. Journal für Lehrerinnen- und Lehrerbildung, 15(1), 22–32.
  • Holzberger, D. (2014). Wissenschaftliche Begleitung der Lehr:werkstatt. Erste Ergebnisse. Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München.